Wie funktioniert der Freilauf am Mountainbike? (Erklärung)

Wir alle kennen es und wir alle – okay, fast alle – lieben es: das klickernde Geräusch des Freilaufs. Einigen kann das Klickern gar nicht laut genug sein. Es soll aber auch den Einen oder Anderen geben, der seinen Freilauf am liebsten verstummen lassen würde. Doch woher kommt eigentlich dieses Geräusch, das die Einen so lieben und die Anderen so hassen?

Was genau ist der Freilauf und welche Funktion erfüllt er am Mountainbike? Diese Frage beschäftigt uns im heutigen Artikel. Ich will versuchen euch zu erklären, was genau der Freilauf eigentlich macht und wozu wir ihn brauchen.

Der MTB-Freilauf sitzt am Hinterrad, unter der Ritzelkassette deines Mountainbikes. Er sorgt dafür, dass sich das Ritzelpaket in die eine Richtung dreht und in die andere Richtung blockiert. So ermöglicht er, dass du dein Fahrrad rollen lassen kannst, ohne weiter die Pedale zu treten.

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Was ist der Freilauf und wie funktioniert er?

Der Freilauf wird auch Überholkupplung genannt. Er sitzt in der Hinterradnabe und sorgt dafür, dass sich das Ritzelpaket und damit die Pedale, nicht automatisch mit dem hinteren Laufrad mit drehen. Er entkoppelt die Hinterradnabe vom Antrieb.

Der Freilauf an deinem Mountainbike wird auch Überholkupplung genannt. Gäbe es ihn nicht, müsstest du immer und überall in die Pedale treten, sogar wenn es gerade bergab geht. Da das ziemlich unpraktisch ist, wurde der Freilauf erfunden. Er sitzt auf der Hinterradnabe, unter dem Ritzelpaket und sorgt dafür, dass sich deine MTB-Pedale nicht automatisch in die Drehrichtung des hinteren Laufrades mit drehen. Er entkoppelt also die Hinterradnabe von Kette, Ritzeln und Pedalen. Damit ist das Hinterrad in der Lage, die stillstehende Kurbel in der Drehzahl zu überholen. Daher auch der altmodische Name „Überholkupplung“.

Falls der Antrieb deines Mountainbikes auch mal wieder überholt werden sollte und du eine neue Kette benötigst, findest du hier Ersatz:

Nerd-Wissen!
Erfunden wurde der Freilauf übrigens schon 1889 in Schweinfurt, von Ernst Sachs.
Es gibt auch Fahrräder ohne Freilauf, die sogenannten Fixies. Hier sind Hinterradnabe und Kurbelgarnitur starr miteinander verbunden. Solange sich das Hinterrad also dreht, drehen sich auch die Kurbeln. Bei diesen Fahrrädern musst du immer mit treten oder „gegenhalten“. Das setzt viel Kraft und Koordination voraus und verlängert zudem die Bremswege. Aus diesen Gründen sind solche Fahrräder mit Federung und im Gelände nahezu unmöglich zu fahren.
Zum Einsatz kommen sie aber dennoch. Du findest sie relativ häufig im Bahnradsport und auch hier sind sie mindestens noch sehr anspruchsvoll zu fahren.

Welche Art von Freiläufen am Fahrrad gibt es?

Es gibt vier verschiedene Arten von Fahrrad-Freiläufen. Der am häufigsten verbaute Freilauf, ist der Sperrklinkenfreilauf. Etwas komplizierter ist dann der Zahnscheibenfreilauf. Außerdem gibt es noch Rollenfreilauf und Klemmkörperfreilauf. Der Rollenfreilauf ist nahezu geräuschlos.

Wie funktioniert der Sperrklinkenfreilauf am Fahrrad?

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Der Sperrklinkenfreilauf ist die häufigste Freilaufart am Fahrrad. Beim Sperrklinkenfreilauf sind mehrere federgestützte Sperrklinken entgegen dem Uhrzeigersinn verbaut, durch die ein Formschluss hergestellt wird. Tritt man in die Pedale, sperren die Klinken und verhaken sich mit einem Zahnring, der drumherum angebracht ist. Tritt man nicht mehr, schleifen sie nur, da sie schräg angebracht sind. So entsteht in diesem Fall das typische Geräusch des Freilaufs und das Rad läuft frei. Es gibt unterschiedliche Varianten, wie viele Sperrklinken angebracht sind und wie viele gleichzeitig greifen. Um beim Antreten einen nahezu sofortigen Kraftschluss zu erreichen, muss die Rasterung des Klinkeneingriffs sehr fein sein. Denn hierdurch wird der Eingriffs- und Auslösewinkel kleiner und der Leerweg der Kurbel beim erneuten Antreten, nach dem Rollen, sinkt. Das ist vor allem für uns Mountainbiker wichtig.

Wie funktioniert der Zahnscheibenfreilauf am Mountainbike?

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Vom Funktionsprinzip ähnelt der Zahnscheibenfreilauf dem Sperrklinkenfreilauf, allerdings kommen hier zwei Zahnscheiben zum Einsatz, die ineinander greifen. Diese Scheiben sind beide etwa 5 mm dick und einseitig, schräg verzahnt. Sie werden durch eine Feder gegeneinander gepresst. Beim Treten sperren sie so, beim Rollen laufen sie gegeneinander und erzeugen so das typische Klickern. Anders als bei einem Sperrklinkenfreilauf greifen beim Zahnscheibenfreilauf immer alle Zähne gleichzeitig. Das sorgt für eine große Kontaktfläche und macht den Freilauf sehr robust. Der Zahnscheibenfreilauf kommt daher im MTB-Bereich häufig zum Einsatz. Vor allem beim Freeride und im Downhill wird diese Stabilität gebraucht. Der Zahnscheibenfreilauf findet sich meist an sehr hochwertigen Fahrradnaben. Er ist sehr wartungsarm und hat eine hohe mechanische Belastbarkeit.Zahnscheiben die beim Zahnscheibenfreilauf ineinander greifen

Wie funktioniert der Rollenfreilauf?

Beim Rollenfreilauf, oder auch Walzenfreilauf, werden beim Treten mehrere Rollen von Federn, in einen sich verengenden Spalt gedrückt. Auf diese Weise kommt es zum Kraftschluss, da die Rollen eingeklemmt werden, der Freilauf blockiert und man kann durch Treten sein Fahrrad antreiben. Beim Rollen, rollt auch der Außenring der Nabe nur über die Walzen. Sie funktionieren in diesem Fall, also wie eine Art Kugellager. So schleift nichts an der Nabe und es entsteht auch nicht das so markante Geräusch eines Freilaufs. Der Rollenfreilauf findet allerdings hauptsächlich im Kfz-Bereich Anwendung.

Wie funktioniert der Klemmkörperfreilauf?

Hier ist am Ritzelträger ein spezieller Klemmkörperring montiert. Dieser dreht sich über einen Klemmring, der fest mit dem Nabenkörper verbunden ist. Beim Pedalieren kippen die Klemmkörper und erzeugen so den Kraftschluss und die Nabe deines Mountainbikes wird angetrieben. Hörst du auf zu treten, überholt der Klemmring auf dem Nabenkörper den Ritzelträger. So wird die Kraftschlussverbindung der Klemmkörper gelöst und der Freilauf dreht sich frei. Auch diese Freilaufart findest du kaum am Fahrrad.

Wie entsteht Verschleiß beim Freilaufkörper des Fahrrads?

Eine zu hohe mechanische Belastung des MTB-Freilaufs erzeugt den stärksten Verschleiß am Freilaufkörper. Die Belastung entsteht durch zu hohe Kräfte beim Pedalieren, beispielsweise bei sehr steilen Anstiegen. Aber auch das Eindringen von Schmutz führt zu Verschleiß.

Auf der Vorderseite ist der Freilaufkörper ziemlich gut vor Schmutz geschützt, denn hier sind noch Kassette, Dichtung und Nabenlager montiert und erst darunter befindet sich der Freilauf. Auf der Rückseite allerdings befindet sich nur ein einfacher Dichtring zwischen dem Innenkern und der Außenhülse. Diese Dichtung kann im Laufe der Zeit verschleißen, da sie bei Betrieb über die Metallflächen schleift. Ist die Dichtung verschlissen, kann Dreck eindringen und den Freilauf beschädigen.

Für den größten Verschleiß sorgt aber die hohe mechanische Belastung, die der Freilaufkörper zum Teil ausgesetzt ist. Bei sehr steilen Anstiegen können beim Pedalieren sehr hohe Kräfte entstehen. Da die Kraftübertragung ausschließlich über die Sperrklinken erfolgt, die nur eine geringe Kontaktfläche haben, kann es hier mit der Zeit zu Deformationen kommen oder sogar zum Bruch einer Sperrklinke. Das erklärt auch, warum du in hochwertigen MTB-Naben mittlerweile vielfach Zahnscheibenfreiläufe findest. Über die vielen kleinen Zähne wird die Kraft besser verteilt, was den Freilauf robuster macht.

Erklärvideo – Wie funktioniert der Freilauf am Fahrrad?

Falls du durch das Lesen des Artikels noch nicht schlauer über den Freilauf an deinem Fahrrad geworden bist, ist dieses Erklärvideo zum Thema „Wie funktioniert der Freilauf?“ genau richtig für dich.

Wie erkenne ich Verschleiß am Freilauf?

Verschleiß am MTB-Freilauf erkennst du an einer Veränderung oder dem Ausbleiben des typischen Geräuschs, das ein funktionierender Freilauf erzeugt. Sollte dieses Geräusch dumpfer werden, oder gar ganz verstummen, solltest du den Freilauf auf Beschädigung untersuchen.

Wenn du eine deutliche Veränderung des Freilaufgeräusches an deinem Mountainbike wahrnimmst, ist es an der Zeit, den Freilauf auszubauen und auf Beschädigungen zu kontrollieren. Fährst du mit einem stark verschlissenen Freilauf weiter, kann er unterwegs plötzlich komplett seinen Dienst versagen. Dann blockiert er entweder oder rutscht komplett durch.

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Fazit: Wie funktioniert der Freilauf am Mountainbike?

Der Freilauf ist – zumindest für mich – eines dieser Dinge an meinem Mountainbike, die einfach irgendwie selbstverständlich sind. Ich gehöre zu den Fahrern, denen er nicht laut genug sein kann. Ich liebe es einen Trail runterzurasen und dabei das typische Klackern im Ohr zu haben. Aber wie es eigentlich dazu kommt, habe ich mich nie gefragt.

Aufmerksamkeit habe ich ihm erst gewidmet, als ich vor einiger Zeit einen kurzen Weg zu erledigen hatte und dafür mein altes und sehr günstiges Hardtail ausgebuddelt habe. Kaum war ich unterwegs, war da plötzlich nur ein ganz leises Surren und nicht mehr das laute Klickern meines hochwertigen (und ja- auch sehr teuren) Fullys. Es galt also die Frage zu klären, woher das Klackern eigentlich kommt. Ich hoffe, diese Frage konnte ich, auch für dich, mit diesem Artikel beantworten.

Lass mir gern einen Kommentar da, welcher Typ du bist. Laut oder leise? Ich bin definitiv Team Laut! 😀

Viele Grüße und Ride On!

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