Die 6 wichtigsten Werkzeuge für MTB-Schrauber (Einsteiger)

Leider gilt auch beim Fahrrad: Neu bleibt nicht neu. Verschleißteile nutzen sich mit der Zeit ab, das ein oder andere Teil wird auch mal Bekanntschaft mit einem Felsen oder Baum machen und hin und wieder geht eben einfach, auch am Mountainbike, mal was kaputt. Dann ist guter Rat teuer und die Wartezeit darauf, leider fast überall viel zu lang.

Damit du bei einem Defekt oder einer einfachen Wartungsarbeit nicht monatelang auf einen Termin in der Werkstatt warten musst, der dann auch noch deine Brieftasche unnötig strapaziert, gebe ich dir in diesem Artikel einen Überblick, über die wichtigsten Werkzeuge, mit denen du deine eigene Werkstatt ausrüsten solltest. So kannst du nicht nur viel Zeit sparen, sondern auch noch viel Geld.
In diesem Artikel geht es allerdings nur um das eigentliche Werkzeug. Ersatzteile, die ich immer parat habe, Öle und andere Schmierstoffe und auch Spezialtools, lasse ich in diesem Artikel außen vor.

Ratsche mit passenden Bits

Unverzichtbar in jeder Fahrradwerkstatt ist ein Satz Inbusschlüssel, außerdem sind eine Ratsche mit dem passenden Bit-Satz ratsam. Auch ein Drehmomentschlüssel ist unverzichtbar. Bleeding Kit, Kettenpeitsche mit Kassettentool und verschiedene Zangen solltest du ebenfalls da haben.

Welche Werkzeuge sollte jeder Mountainbiker haben?

Ein Mountainbiker sollte einen guten Satz Inbusschlüssel, einen Drehmomentschlüssel, eine Kettenpeitsche und Kassettentool, verschiedene Zangen, ein Bleeding Kit und ein Kettenniettool besitzen.

Im Folgenden gehe ich genauer auf die verschiedenen Werkzeuge ein, welche dir in deiner Mountainbike-Schrauber-Karriere dein Leben deutlich leichter machen werden. Kein Werkzeug, aber ein großer Freund wird dir auch ein Montageständer sein.

1. Satz Inbusschlüssel

Ein Satz Inbusschlüssel darf in keiner Fahrradwerkstatt fehlen. Für fast jede Arbeit am Mountainbike benötigst du mindestens einen Inbus. Mit einem Satz, der Größen von 1,5 bis 10 mm abdeckt, kannst du den größten Teil der Schrauben, an deinem Fahrrad, lösen.

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Ein Satz Inbusschlüssel ist das wichtigste Utensil in deiner MTB-Werkstatt. Du wirst hauptsächlich die Größen von 1,5 bis 10 mm benötigen. Wenn du dir also einen Satz zulegst, der diese Größen abdeckt, bist du auf der sicheren Seite.
Da du nichts anderes so häufig brauchen wirst, wie deine Inbusschlüssel, solltest du hier auch ruhig ein paar Euro mehr investieren. Ein qualitativ hochwertiger Satz Inbusschlüssel ist wichtig, um die Schrauben an deinem Fahrrad in gutem Zustand zu erhalten. Mit billigen Schlüsseln ist die Gefahr groß, dass du dir deine Schrauben schnell kaputt machst und sie dann nicht mehr lösen oder ordentlich festziehen kannst.

2. Ratsche mit Bitsatz

In den letzten Jahren verwenden die Hersteller auch immer häufiger Torx-Schrauben an ihren Fahrrädern. Aus diesem Grund solltest du auch eine Ratsche mit einem entsprechenden Bit-Satz in deiner Werkstatt haben. Damit ergänzt du den Inbussatz optimal.

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Die Entwicklung bei den Herstellern geht aktuell etwas weg vom Innensechskant und hin zu Torx. Aus diesem Grund ist es optimal, wenn du deinen Inbussatz mit einer Ratsche und dem entsprechenden Bit-Satz ergänzt. Achte darauf, dass dein Set einige Torx-Aufsätze enthält. Aber auch einige Inbus-Aufsätze sind hier nicht verkehrt. Wenn du eine Ratsche mit Bit-Satz und einen Satz Inbusschlüssel erstmal in deiner Werkzeugkiste hast, kannst du schätzungsweise 98% aller Schrauben an deinem Mountainbike lösen und bist in dieser Richtung richtig gut aufgestellt.

3. Drehmomentschlüssel

Auch ein Drehmomentschlüssel ist für jeden MTB-Schrauber essenziell. Um Schrauben wieder anzuziehen, solltest du immer die vorgegebenen Anzugdrehmomente der Hersteller beachten. Um diese genau einzuhalten, brauchst du unbedingt einen Drehmomentschlüssel.

Für fast alle Schrauben an deinem Mountainbike gibt es ein gewisses Anzugdrehmoment, mit dem die jeweilige Schraube angezogen werden muss. Gleichzeitig sollte dieses aber auch nicht überschritten werden. Ganz besonders wichtig ist das für all Jene, die einen Carbonrahmen fahren und einige Parts aus Carbon an ihrem Fahrrad verbaut haben.

Info!
Carbon ist definitiv eines der haltbarsten und steifsten Materialien für ein Mountainbike. Allerdings reagiert es etwas sensibler auf punktuellen Druck. Dieser entsteht, wenn unter anderem eine Schraube zu fest angezogen wird. Aus diesem Grund solltest du es, insbesondere bei Carbon, absolut vermeiden, das angegebene Anzugdrehmoment zu überschreiten.

Auch beim Drehmomentschlüssel solltest du nicht sparen. Die günstigen Schlüssel haben oft schlechte Toleranzen und sind daher sehr viel ungenauer, als ein etwas teureres Modell. Wenn dein Drehmomentschlüssel einen Bereich von 3 bis 15 Newtonmeter abdeckt, bist du gut ausgerüstet. Wer auf einem Carbonbike unterwegs ist, sollte eventuell sogar nach einem Schlüssel schauen, der noch etwas weniger als 3 Newtonmeter angeben kann.

4. Bleeding-Kit

Hydraulische Bremsen müssen und sollten regelmäßig entlüftet werden. Für diese Arbeit benötigst du ein sogenanntes Bleeding-Kit für deine Bremse. Dieses Entlüftungskit enthält alles, was du für das Entlüften deiner MTB-Scheibenbremse benötigst.

Die Dichtungen an deiner Bremse werden mit der Zeit undicht und es kann Wasser ins hydraulische System deiner MTB-Bremse gelangen. Dadurch entstehen mit der Zeit Luftblasen, die dazu führen, dass du Bremsleistung einbüßt. Aus diesem Grund solltest du deine Bremse ein- bis zweimal im Jahr entlüften.

Für das Entlüften benötigst du ein Bleeding Kit für deine Bremse. Du solltest beim Kauf also wissen, welche Bremse an deinem Mountainbike verbaut ist, damit du das richtige Set kaufst. Dieses enthält dann alles, was du für das Entlüften benötigst, wie die Bremsflüssigkeit, eine Spritze, einen Bleeding Block und alles, was du sonst noch benötigst.
Da das Entlüften etwas Zeit beansprucht, ist es in der Werkstatt entsprechend teuer. Ein Bleeding Kit lohnt sich dadurch bereits beim ersten Entlüften und du kannst es immer wieder verwenden. Das Entlüften selber ist auch super easy selbst durchzuführen und auch für Schraubanfänger machbar. Falls du dir zum Entlüften nochmal eine genaue Anleitung anschauen willst, findest du diese hier.

5. Kettenpeitsche und Kassettentool

Kettenpeitsche und Kassettenabzieher benötigst du, um die Ritzelkassette an deinem Mountainbike abzunehmen. Das ist nötig, um alle Ritzel, hin und wieder, komplett sauber zu machen oder auch um deinen Freilauf zu warten und zu reparieren. Diesen erreichst du sonst nicht.

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Die Kettenpeitsche ist ein Werkzeug, das du benötigst, wenn du die Ritzelkassette an deinem Hinterrad demontieren willst. Dabei wird die Kettenpeitsche um eines des größeren Ritzel gelegt, während du mit dem Kassettentool den Verschlussring der Kassette löst. Die Peitsche dient dazu, den nötigen Gegendruck zu erzeugen, damit sich der Verschlussring lösen lässt. Ohne die Kettenpeitsche wäre einfach der Freilauf wirksam und würde sich drehen, sodass sich der Verschlussring nicht lösen ließe.

Die Ritzelkassette wirst du gelegentlich abnehmen müssen, wenn du alle Ritzel wirklich richtig sauber bekommen willst. Das ist im eingebauten Zustand nahezu unmöglich. Außerdem sitzt die Kassette auf dem Freilaufkörper. Solange sie also montiert ist, ist der Freilauf nicht zu erreichen. Der Freilaufkörper sollte immer gut gefettet sein und um ihn nach zu fetten, müssen die Ritzel demontiert werden. Hier erfährst du, was es für Freilaufarten gibt.

6. Verschiedene Zangen

Verschiedene Zangen solltest du deiner MTB-Werkstatt ebenfalls gönnen. Du benötigst sie, zum Beispiel, um Leitungen und Bowdenzüge abzulängen. Zudem gibt es eine spezielle Zange, um ein Kettenschloss zu öffnen, die du dir auch zulegen solltest.

Verschiedene Zangen dürfen auch in keiner MTB-Werkzeugkiste fehlen. Essenziell ist unter anderem ein Seitenschneider. Mit diesem kannst du Leitungen und Bowdenzüge ablängen. Bremsleitungen und Schaltzüge werden von den Herstellern immer nur in einer Größe hergestellt und sind daher darauf ausgelegt, dass sie auch an einem XXL-Rahmen noch lang genug sind. Fährst du allerdings einen kleineren Rahmen, werden dir die Leitungen zu lang sein. Zum Ablängen brauchst du dann einen Seitenschneider. Auch eine Rohrzange brauchst du immer mal wieder, um beim Abschrauben gegenzuhalten, oder eine einfache Spitzzange

Tipp!
Es gibt auch spezielle Zangen für Bremsleitungen und auch für Bowdenzüge. Diese quetschen die Leitungen beim Kürzen nicht zusammen, sodass die Leitung rund bleibt. Sie sind nicht zwingend notwendig, aber eine gute Ergänzung.

Eine Zange zum Öffnen des Kettenschlosses solltest du dir auf jeden Fall zulegen. Diese lässt sich im Kettenschloss einhaken und du kannst dann optimal Kraft ausüben, um das Schloss zu öffnen. Mit einer normalen Zange wirst du dir hier sehr schwertun.

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Fazit – Die wichtigsten Werkzeuge

Wenn du gerade erst startest, dir eine eigene kleine Werkstatt für dein Mountainbike aufzubauen, bist du mit diesen 6 Werkzeugen schon super ausgerüstet. Damit kannst du die gängigsten Reparaturen und Wartungsarbeiten selbst durchführen.

Erklärvideo – Die wichtigsten Werkzeuge für Mountainbiker.

Hier wird abermals genau erklärt, welches Fahrrad-Werkzeug ein Radler besitzen sollte, wenn man auch selber am Mountainbike Hand anlegen möchte.

Bei den Spezialtools macht es Sinn, sie dir erst zu kaufen, wenn du sie auch wirklich benötigst, so wächst deine Werkstattausstattung nach und nach immer weiter.
Lass mir gern einen Kommentar da, ob dir in der Liste noch ein Werkzeug fehlt, welches du ergänzen würdest.

Viele Grüße und Ride On!

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