Mountainbiken im Winter – Beachte diese 6 Tipps!

Wer seinen Sport liebt, der möchte auch nicht darauf verzichten. Da können ein paar Stunden oder Tage, die das geliebte Mountainbike mal in der Werkstatt verbringen muss, schon eine schlimme Geduldsprobe werden. Doch was macht man im Winter? Auf das Fahrrad verzichten? Wohl kaum!

Was du im Winter auf dem Mountainbike beachten solltest und wie du dein Fahrrad auf die kalten Monate vorbereiten und umrüsten kannst, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Im Winter solltest du dein Fahrrad vor allem sauber halten und die Kette muss immer gut geschmiert sein. Außerdem machen eventuell andere Reifen und ein niedrigerer Luftdruck für dich Sinn. Zusätzlich kannst du dein Bike mit Mud-Guard und Ass-Saver ausrüsten.

Tipp 1 – Putzen, putzen und noch mal putzen

In den winterlichen Monaten sollte dein Mountainbike vor allem eins sein: Sauber! Putzen ist in der kalten Jahreszeit ein absolutes Muss, um dein Fahrrad vor Korrosion zu schützen. Du solltest es nach jeder Fahrt zumindest grob sauber machen, damit das Streusalz abgespült wird.

Putzen ist im Winter tatsächlich eines der wichtigsten Dinge, um dein Mountainbike gut in Schuss zu halten. Auch wenn du hauptsächlich im Wald und somit auf Waldwegen und Trails unterwegs bist, muss vermutlich jeder von uns auf dem Weg dorthin, zumindest mal eine Straße überqueren. Die meisten von uns werden vermutlich sogar ein Stückweit die Straße nutzen müssen. Diese ist im Winter voll mit Streusalz und selbst wenn du nur ein kurzes Stück auf der Straße zurück legst, reicht der Schneematsch aus, um dein Mountainbike mit Salz zu bedecken.

Unterwegs hat dieses Salz viel Zeit, sich überall zu verteilen. Stellst du dein Fahrrad jetzt komplett ungeputzt und verdreckt wieder in die Garage, wird alles, was rosten kann, dies auch tun. Kette, Kettenblätter, Ritzelkassette, Kurbel, aber auch Bremsscheiben und viele kleine Bauteile bestehen aus Metall. Diese Parts sind außerdem nicht ganz günstig, also solltest du sie vor Korrosion schützen, in dem du dein Fahrrad nach jeder Fahrt kurz sauber machst und so das Salz entfernst bzw. abwäschst.

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Tipp 2 – Anderes Kettenöl

In der kalten Jahreszeit solltest du anderes Kettenöl nutzen. Es gibt Kettenöl speziell für nasse Witterungsbedingungen. Dieses Öl ist dickflüssiger, haftet besser und lässt sich nicht so leicht abspülen. Im Winter solltest du deshalb auf Wet-Lube umsteigen.

Was ist der Unterschied zwischen Wet Lube und Dry Lube?

Wet Lube ist Öl, das für nasse Bedingungen konzipiert wurde. Es ist dickflüssig, haftet gut und lässt sich nicht so schnell wegspülen. Dry Lube ist Öl, das für trockene Witterungsbedingungen gedacht ist. Es ist dünnflüssiger und lässt sich daher leichter abspülen.

Im Sommer predige ich dir, dass du Kettenöl für trockene Bedingungen nutzen sollst. Da es dünnflüssiger ist, zieht es nicht so viel Dreck und ist daher sinnvoller, was den Verschleiß betrifft.

Im Winter ist es das genaue Gegenteil. Wenn du bei nassen Bedingungen ein dünnflüssiges Öl nutzt, ist dieses im Schnee ratzfatz weggewaschen und deine Kette wird nicht mehr ausreichend geschmiert. Aus diesem Grund solltest du in den kalten Monaten unbedingt auf Kettenöl für nasse Bedingungen umsteigen. Durch seine besseren Hafteigenschaften, können ihm auch Schnee, Matsch und Nässe nicht so viel anhaben. Ja, es zieht definitiv mehr Dreck an, aber da kommt wieder Tipp 1 ins Spiel.

Tipp 3 – Luftdruck prüfen

Die niedrigeren Außentemperaturen haben auch Einfluss auf den Luftdruck in deinem Reifen. Ist es draußen kälter, sinkt er. Als Faustformel gilt: Fällt die Temperatur um 10 °C, sinkt der Luftdruck im Reifen, um etwa 0,08 bis 0,15 Bar. Ein anderer Reifendruck führt auch zu einer veränderten Traktion.

Die Außentemperaturen haben immer auch Einfluss auf den Luftdruck in deinem Reifen. Sinkt die Temperatur um etwa 10°C, fällt auch der Luftdruck im MTB-Reifen um etwa ein bis zwei PSI. Und ein veränderter Luftdruck spielt natürlich für die Fahreigenschaften deines MTB-Reifens eine Rolle. Weniger Luftdruck heißt immer, weicherer Reifen, mehr Aufstandsfläche und somit besserer Grip. Das Spiel funktioniert aber natürlich auch umgekehrt, nur dass dann die Traktion schlechter wird.

Check also vor jeder Fahrt deinen Luftdruck und passe ihn gegebenenfalls etwas an, so dass du immer genügend Grip habt. Dieser ist im Winter bei Matsch und Nässe essenziell.

Tipp 4 – Anderer Reifen

Im Winter brauchst du mehr Grip und solltest deinen Reifen deshalb gegebenenfalls tauschen. Ein gröberes, aggressiveres Profil und eine weichere Gummimischung sind in der kalten Jahreszeit von Vorteil. Denn diese beiden Kriterien sind ausschlaggebend für die Traktion eines Reifens.

Wer das ganze Jahr über hauptsächlich auf Trails unterwegs ist und ohnehin Enduro-Schlappen auf seinem Mountainbike fährt, kann diesen Punkt auch überspringen. Wer allerdings recht straßenlastig unterwegs ist und daher auf weniger Rollwiderstand Wert legt, der fährt vermutlich ein eher feines Profil und eine härtere Mischung. Das ist im Winter allerdings von Nachteil, da diese Kombination weniger Grip hat. Deswegen solltest du auf einen Reifen umsteigen, der ein aggressiveres Profil aufweist und eine weichere Gummimischung hat. Das gibt dir auch in den kalten Monaten die nötige Traktion, um sicher unterwegs zu sein.

Tipp 5 – Mud-Guard

Was ist ein Mud-Guard?

Ein Mud-Guard ist eine Art Schutzblech, allerdings deutlich kleiner als ein Solches. Außerdem steht er nur nach hinten etwas über, nicht nach vorn. Der Mud-Guard fängt den Dreck ab, der vom Vorderreifen hochgeschleudert wird und hält so deine Beine trocken und somit auch wärmer.

Der Mud-Guard ist ein Schmutzfänger. Er ist zwar klein und relativ unscheinbar, kann aber viel bewirken, insbesondere im Winter. Er fängt den Matsch, den dein Vorderreifen hochschleudert, ab und leitet ihn zu den Seiten und nach vorn weg. So hält er deine Beine trocken und warm.

Wie montiere ich einen MudGuard an meinem Mountainbike? (Anleitung)

  • Als Erstes musst den Mud-Guard ungefähr in die richtige Position bringen. Dazu solltest du ihn wölben und dann von vorn nach hinten unter der Brücke deiner MTB-Gabel durchschieben. Der Guard hat links und rechts je einen Flügel. Der längere Teil, von den Flügeln aus gesehen, gehört nach hinten.MudGuard unter der Brücke der MTB-Federgabel durchschieben
  • Dann befestigst du ihn mit Kabelbindern auf beiden Seiten an der Federgabel. Dafür ziehst du den Kabelbinder durch beide Löcher an den Flügeln des Mud-Guards und ziehst den Kabelbinder um die Tauchrohre deiner MTB-Gabel, um ihn zu schließen. Du musst die Kabelbinder noch nicht komplett fest ziehen. Wir brauchen noch etwas Spiel.Den MudGuard mit Kabelbindern an der MTB-Gabel befestigen
  • Danach schiebst du den Mud-Guard nach oben und befestigst ihn wiederum mit zwei Kabelbindern auf beiden Seiten der Krone deiner MTB-Gabel. Dafür ziehst du die Kabelbinder auch hier wieder durch die Löcher und legst sie um die Gabelkrone. Diese beiden Kabelbinder kannst du direkt richtig festziehen.MudGuard mit Kabelbindern an der Brücke der MTB-Gabel befestigen
  • Jetzt kannst du auch die beiden seitlichen Kabelbinder an den Tauchrohren festziehen und bringst dann alle vier in die richtige Länge. Das machst du am besten mit einem Seitenschneider.
    Profi-Tipp!
    Da die abgelängten Enden der Kabelbinder sehr scharfkantig sein können, solltest du sie mit einem Stück Sandpapier abschmirgeln, so dass du dich nicht daran verletzen kannst und die scharfen Kanten auch keine Leitung beschädigen können, die in der Nähe verläuft.
  • Zum Schluss solltest du abermals überprüfen, ob der Mud-Guard auch gut sitzt und nirgends mit dem Reifen in Kontakt kommt. Sollte das der Fall sein, bist du schon durch mit der Installation.

Tipp 6 – Ass-Saver

Was ist ein Ass-Saver?

Ein Ass-Saver kommt eigentlich aus dem Rennrad-Bereich. Er ist, wie der Mud-Guard auch, eine Art kleines Schutzblech und wird direkt am Sattel befestigt. Da er nur festgesteckt wird, kannst du ihn abnehmen und wieder dran stecken, so wie du ihn brauchst.

Als Mountainbiker will man natürlich keine Schutzbleche an seinem Fahrrad. Die klappern, sind irgendwie total unpraktisch, man läuft immer Gefahr irgendwo hängenzubleiben und ja… Sie sind einfach abgrundtief hässlich. Es gibt zwar kleine Einklemm-Bleche, die einfach am Hinterbau eingeklemmt werden. Diese haben aber den Nachteil, dass der Abstand zwischen Blech und Reifen sehr gering ist. Bei Matsch und Schnee hängt der ganze Pamp dann am Ende dazwischen und das ist auch irgendwie doof.
Deswegen ist der Ass-Saver eine vielversprechende Möglichkeit im Winter dein Hinterteil halbwegs matsch- und nässefrei zu halten.

Wie wird ein Ass-Saver montiert?

Der Ass-Saver wird einfach unter dem Sattel befestigt. Er wird lediglich geklemmt so dass du keine Kabelbinder, Schrauben oder sonstiges Werkzeug benötigst. Außerdem lässt er sich dadurch auch schnell wieder entfernen, wenn du ihn, an deinem Mountainbike, nicht benötigst.

Ass-Saver am Unterbau des MTB-Sattels festklemmen

Mountainbike Video – 6 Tipps, wie du dein MTB auf den Winter vorbereitest

Ein ergänzendes und hilfreiches Video zum Thema Winter und Mountainbike findest du hier. Wenn es dir gefallen sollte, lass Jakob gern ein Like da.

Fazit – Tipps zum Mountainbiken im Winter

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen sechs Tipps das Fahren im Winter etwas schmackhaft machen. Ich persönlich kann kaum eine Woche auf mein Mountainbike verzichten und nehme es überall mit hin. Den ganzen Winter nicht zu fahren, ist für mich eine absolute Horrorvorstellung. Mit diesen Tipps kommst du also auf jeden Fall gut durch den Winter, ohne dass du selbst oder dein Fahrrad zu sehr leiden müssen.

Lass mir gern einen Kommentar da, ob du meine Tipps hilfreich findest und wie du zum Mountainbiken im Winter stehst.

Viele Grüße und Ride On!

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